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Bericht Rock Hard Festival 2022

in Festivals 03.07.2022 14:22
von primelfear81leer | 2.862 Beiträge

Vorspann:

Nachdem uns das verfluchte Virus fast 2,5 Jahre von Live-Events und größeren Treffen abgehalten hat, sollte es im Jahr 2022 zu Pfingsten nun endlich wieder nach vorne gehen. Vom 03.06.-05.06.2022 stand also das geliebte Rock Hard Festival in Gelsenkirchen an. Die Vorfreude darauf war allseits riesig und sollte wie immer, aber speziell dieses Jahr, nicht ansatzweise enttäuscht werden. Oder besser ausgedrückt: es war ein mega Comeback sowie Frischzellenkur ohnegleichen und selbstverständlich rockten die Keepers das Ding wieder standesgemäß…

Donnerstag, 02.06.2022 – Anreisetag – (von Schiffel)

Aufgrund der zunehmenden Zeltplatzproblematik (d. h. frühes anreisen sämtlicher Freaks) hieß es auch für den Keepers-Konvoi Nadja, General und Schiffel an diesem Donnerstag sehr früh aufstehen und die Unrümpfe Richtung Gelsenkirchen zu hieven, um unsere Vorhut Jens zeitnah zu unterstützen. Uffwache also um 3 Uhr, anziehen, kurz Kaffee ziehen und ab in die Karre. Da der General bereits am Mittwoch Abend zu uns kam, alles easy zu managen.

Wir starteten also pünktlich um halb vier rum und konnten, von einer geplanten Pause unterwegs, auch problemlos bis Gelsenkirchen durchfahren. Die sehr frühe Ankunft um ca. 08.30 Uhr gab der Maßnahme mehr als recht, denn die Lage war bis dahin gut überschaubar. Dass wir zudem dieses Jahr über Jürgen noch ein freies Parkticket ergattern konnten, entspannte die Lage zusätzlich.
Angekommen schnappten wir uns nun ohne größere Umschweife die ersten Sachen aus der Karre und wankten Richtung Zeltplatz, wo Jens bereits zuverlässig wie immer ein Areal abgesperrt hatte.

Nach herzlicher Begrüßung und dem Bekanntmachen mit den Nachbarn (kamen irgendwie schon gestern an, Respekt) fingen Nadja und ich mit dem Aufbau unserer Hütte an, was sehr zügig erledigt war. Ein Hoch auf moderne Zelte. Anschließend halfen wir so gut es ging noch andere Behausungen aufzubauen und holten irgendwann das restliche Zeuchs aus dem Gefährt. Erfreulicherweise reisten auch dieses Jahr weitere Keepers und Freunde derer zeitnah an, sodass sich das Camp schnell füllte und mögliche Platzinteressenten optisch schnell in die Schranken gewiesen wurden.
Dafür ein herzliches Danke an alle an dieser Stelle! Bei bestem Wetter plätscherte der restliche Vormittag bzw. Tag dann so vor sich hin, unterbrochen nur von dem ein oder anderen Bekannten den man wieder traf (Grüße an Guido) oder der Anreise eines Campberechtigten.

Die Freude über das Wiedersehen und Stattfinden des Festivals war überall, nicht nur bei uns, zu spüren und irgendwie kam es einem schon befremdlich vor, dass man angeblich zuletzt 2019 vor Ort war. Aber egal, schön wieder zuhause zu sein! Bis zum Abend gibt`s soweit auch nichts außergewöhnliches mehr zu berichten, ehe sich die Meute dann auf ins Partyzelt machte. Oder besser gesagt Party Open Air. Denn beim morgendlichen Hingehen zum Campground wunderte sich bereits der ein oder andere, wo denn die große, weiße Vergnügungsstätte abgeblieben war, die bereits in der Vergangenheit für so viele unvergessliche Momente sorgte. Des Rätsels Lösung ergab sich aus dem Belauschen eines Gesprächs von irgendwelchen Leuten die neben uns liefen:
Das Zelt wird nicht mehr aufgebaut, Mucke gibt`s aber nach den Live-Shows trotzdem noch um die Ohren und zwar im Biergarten-Areal. Und so war`s auch.

Auf dem Weg zu diesem donnerten uns dann auch schon die Hits um die Ohren und aufgrund der erfreulich großen Menge an Keepers and Friends gestaltete sich der Abend über alle Maßen feucht-fröhlich und lustig. Der gute Musikgeschmack des DJs tat dazu sein Übriges und läutete ein großartiges Comeback des Festivals ein. Meiner einer versenkte sich irgendwann so gegen 3 Uhr in der Früh zufrieden ins Kabuff und freute sich wie Sau auf den morgigen Tag mit Live-Mucke. Schöner Beginn!

Freitag, 03.06.2022 (von Schiffel)

Da es die Natur nunmal so eingerichtet hat und auch kein Bon Scott-artiger Abschuss mit tragischen Konsequenzen vorlag (kurzum: ich hatte mir nicht mit aller Gewalt einen reingeorgelt), erwachte ich irgendwann. Unkompliziert und einfach so. Sensationell! Das werte Befinden war auch halbwegs und so krabbelte der Schreiberling zwangläufig aus dem Zelt und dem Leben entgegen. Offenbar hatte ich doch bissel länger gepennt (es war aber noch Vormittag), saßen doch schon einige Gestalten unter dem Pavillion oder hatten sich bereits wieder mit diversen Getränken in den Wettkampf geschmissen. Letzteres sollte bei mir noch ein oder zwei Stündchen dauern, aber fand als alter Diesel natürlich irgendwann wieder selbstredend statt (kennt mich ja).
Nach kurzem „Aufwachen“ am Camp machte ich mich dann allein Richtung Verpflegungsstände auf um einen Kaffee zu ziehen (die restlichen Bagaluden hatten das bereits erledigt). Vorne angekommen astrein das Gebräu geschnappt um gleich die Gelegenheit zu nutzen bei einem Patches-Stand mal reinzuschnuppern. Gefunden hab ich nix, allerdings ein richtig cooles Gespräch mit dem Standbesitzer gehabt, der sich als altes Pott-Original rausstellte und mit dem ich sofort auf einer Wellenlänge funkte. Sehr amtliche Sache!

Zurück im Heimathafen plätscherte der weitere Tag erstmal so vor sich hin. Bissel Schwung kam erst in die Kiste, als Steffi sich so gegen 15 Uhr ankündigte und Chriddel etwas später ebenfalls seinen Kadaver an die Ausladezone hievte. Die beiden wurden jeweils entsprechend in Empfang genommen wobei hier vor allem Chriddel durch sein recht schlankes Gepäck auffiel (vielleicht war er’s ja aber auch nicht).
Nach versenken von Chriddels (oder des Typens) Zeuch an der Base hieß es dann aber schleunigst vor die Bühne, ein bissel von Sorcerer wollte ich schon noch sehen. Das klappte zwar nur bedingt (2 bis 3 Songs oder so), aber immerhin zum ersten Mal wieder Live-Mucke am Rock Hard Festival. Und ganz gut fand ich das gehörte auch.

Viel wichtiger waren nun aber auch die folgenden Ultra-Chaoten von Nifelheim, zuvorderst die bekloppten Zwillinge. Allein endlich mal wieder eine Band mit Outfit voll auf Krawall, oder anders ausgedrückt Corpsepaint und Nieten ohne Ende zu sehen, war eine Genugtuung. Und die Herren ließen sich auch nicht lange bitten. Vom ersten Ton weg ein mega Konzert, astreiner, kompromissloser Oldschool-Black Metal der keine Wünsche offen ließ. Leider mit 50min Spielzeit viel zu kurz. Aber besser so, wie anders herum. Klasse Show!

Wesentlich ruhiger (aber keinesfalls schlechter) sollte es anschließend mit den Hard Rock/Melodic Metal Urgesteinen von Axxis weitergehen. Wer schonmal eine Darbietung der Jungs gesehen hat, weiss, dass hier immer was geht. So auch dieses mal. Die Combo um Unterhaltungsrakete Berni Weiss spielte einen guten und engagierten Gig, der auch die alten Hits der Band nicht vernachlässigte. Zwischendurch immer wieder gewürzt mit Bernis unterhaltsamen Ansagen oder Bemerkungen. Auch wenn Axxis heutzutage gewiss nicht mehr meine ultimative Baustelle sind, macht trotzdem immer wieder Spaß die Veteranen zu sehen.

Das Konzert von Heathen hab ich leider verpasst, da es nach Axxis erstmal ans Camp zurückging und ich da irgendwie versackt bin. Dumm gelaufen, hätte ich eigentlich gerne noch was gesehen. Aber egal, kannsch nit alles habe (wo willsch`s au hinstelle, gell?).

Auf Heathen folgte dann die amerikanische Thrash-Legende Sacred Reich, zu der ich aber auch erst im Laufe der Show dazu stieß (für mich okay, find die Band ganz gut, mehr aber auch nicht). Das dargebotene wurde meinerseits dann auch für in Ordnung befunden und nach Beendigung des Sets hieß es nun logischerweise wieder ab ins Party Open Air. Wie sich die verehrte Leserschaft denken kann, wurde der Tag hier wieder standesgemäß bei einigen Gerstenkaltschalen und amtlicher Mucke beendet. Meinereiner fand irgendwann auch unfallfrei und ohne Probleme zurück ins Zelt. Schöner erster Live-Mucke Tag und wieder mal ein würdiger Abschluss vom Freitag im geliebten Wohnzimmer. Und zwei weitere Tage sollten folgen, Metal Heart was willst du mehr?!

Samstag, 04.06.2022 (von Schiffel)

Wie gestern Morgen auch, erwachte ich relativ problemlos und halbwegs fit, wobei ich doch etwas müder war als am Vortag. War aber nicht schlimm, schließlich sorgt ein Festivaltag an und für sich automatisch für`s Zurückkommen in die richtige Spur. Nach dem obligatorischen Kaffee ordern und den werten Kadaver zurück ans Camp wuchten, hieß es also nun erstmal chillen. Ein Blick auf die Uhr verriet doch noch ordentlich Zeit bis die erste halbwegs interessante Band mit Suicidal Angels ab 13.30 Uhr zocken sollten.

Das Prüfen von Nadjas und meiner Kühlbox (was für eine heilige Erfindung, es gibt/gab halt doch noch brauchbare Leutz auf der Welt) offenbarte uns einige Zeit später aber, dass der Bestand so langsam zur Neige ging und wir nochmals ans Auto mussten um Bier nachzuladen. Dies wurde zeitnah erledigt und da Sarah uns freundlicherweise von ihrem Einkauf zwei Beutel Eis mitbrachte, war der kühle Hopfentee für die nächste Zeit erstmal gesichert.
Dies freute insbesondere auch Freund Bergi sowie Dawid von den Maniacs, der uns am Camp besuchte. Mit den beiden Herren (und natürlich auch anderen) entwickelte sich fortan ein sehr entspannter Vormittag bei gepflegten Gesprächen, ehe man sich dann mal so ganz langsam parat machte um vor die Bühne zu treten.

Die werten Herren von Suicidal Angels spielten dann auch bereits, als wir im Amphitheater ankamen. Da ich die Band prinzipiell zwar ganz gut, aber bei weitem nicht als Baustelle ansehe, war dies in meinem Fall weniger tragisch. Der Gig der Hellenen war aber tadellos grundsolide und engagiert, sodass nicht nur ich meinen Spaß dabei hatte. Um ca. 14.10 Uhr mussten sich die Thrasher aber auch schon wieder verabschieden, da ab 14.30 Uhr bereits Villagers Of Ionnina City auf die Bretter wollten. Und das taten sie vermutlich auch, berichten kann ich dazu aber nix, denn aus irgendeinem Grund (vermutlich Bierdurst) hatte ich hier bereits die Biege gemacht.

Für Atlantean Kodex kehrte ich dann natürlich ins Kampfgeschehen zurück. Auch wenn ich mich immer noch nicht final in den Sound der Band reingefräst hab, ist es das bisher studierte auf jeden Fall wert (nochmals) Live angeschaut zu werden. Und so genoss ich mit einer für die Uhrzeit ganz gut gefüllten Location einen souveränen Auftritt der Combo, die mit ihrem in dieser Form dargebrachten, epischen Metal, auf jeden Fall die Messlatte für die Konkurrenz ordentlich hoch hängt. Hat Spaß gemacht und kann definitiv weiterempfohlen werden.

The Night Flight Orchestra hab ich verpasst bzw. nicht angeschaut, da mir der Sound und die Songs auf Platte eigentlich etwas zu poppig und glattgebügelt sind. Diverse Angehörige unseres Haufens wussten aber von einem grandiosen Konzert zu berichten, sodass ich es mir künftig vielleicht auch überlege mal reinzuschauen (oder auch nicht).

Zur alten Teutonen-Legende Grave Digger war ich anschließend aber pünktlich zurück vor der Bühne, schließlich waren die Jungs um Frontsäge Chris Boltendahl in der Vergangenheit immer ein Garant für eine mächtige Show (trotz maximal mäßiger Platten in den letzten Jahren). Dies sollte sich in all den Jahren für dieses Mal leider nicht so erweisen. Trotz einer Dudelsack-Kapelle auf der Bühne verkam der Gig in meinen Augen leider in ein mittleres Desaster. Drucklose Songs, eine kraftlos wirkende Band und eine viel zu wenig in das Konzert einbezogene Dudelsack-Formation sorgten bei mir für eine ziemliche Enttäuschung. Da half es dann auch leider nix, dass der ein oder andere Klassiker gezockt wurde, der normalerweise die Meute automatisch zum Kochen bringt. Nun ja, möglicherweise ist die Zeit der Band nun endgültig gekommen, denn auf ideenlose Veröffentlichungen und schwache Events kann man verzichten. Nur gut, dass die alten Alben dadurch nicht schlechter werden (und die stehen zum Glück schon lange im Schrank!).

Eine ganz andere Qualität in allen Punkten war nun aber das holländische Aufräumkommando von Asphyx, die überraschend kurzfristig am Samstag für Phil Campbell And The Bastard Sons ins Billing gerutscht waren. Die Ankündigung sorgte bereits am Vormittag bei vielen an unserer Base für ein fettes Grinsen im Gesicht, schließlich ist Asphyx bekanntermaßen eine ultimative Bank!
Und so gestaltete sich auch das anschließende Schreddern. Fetter Oldschool-Doom Death Metal der allerersten Qualitätsgüte sorgten für ein begeistertes Amphitheater inkl. der meisten anwesenden Keepers`n`Friends. Es war die pure Freude, der super engagiert und kraftvoll auftretenden Band zu lauschen und zuzusehen. Und dass Phil Campbell mit seinen Jungs eigentlich zocken sollte, hatte in diesem Moment vermutlich jeder komplett vergessen. Also alles bestens gelaufen!

Große Fußstapfen also für die nun folgende Band Blind Guardian. Das heutige, musikalische Schaffen der Helden meiner Jugend interessiert mich praktisch gen Null, der anstehende Gig stand allerdings unter einem anderen Stern, sollte doch der alte Klassiker „Somewhere Far Beyond“ komplett durchgehobelt werden. Das imposante, riesige Banner der Scheibe im Hintergrund ließ Erwartungen und Vorfreude hochkommen und sollte zum Glück nicht enttäuscht werden. Die Krefelder Herren ließen sich wahrlich nicht lumpen und spielten vor einem ordentlich vollen Amphitheater eine richtig geile Show, die nicht nur die erwähnte Scheibe beinhaltete, sondern auch den ein oder anderen alten Hit von anderen Platten. Bemerkenswert war auch die erstaunlich große musikalische Breite der anwesenden Fans, die zufrieden das Konzert abfeierten. Ja ja, Blind Guardian hat halt so manchen in die härteren Gefilde geführt, egal welche Richtung(en) man heutzutage hört. Also schon irgendwie was richtig gemacht (früher halt, gell).

Nach Beendigung des Konzertes ging es, man glaubt es ja kaum, wieder ins Party Open Air um den gelungenen Tag noch bei ein paar schönen Bierchen ausklingen zu lassen. Dies gelang selbstredend auch vollumfänglich (warum schreib ich`s eigentlich noch?) und als nette Anekdote am Rand kann noch vermerkt werden, dass Blind Guardian Gitarrist Andre Olbrich sich ebenfalls unters Party Volk mischte und aufgeschlossen sowie freundlich cool mit den anderen Gästen quatschte. Speziell unser Ehrenprösi Marco hatte eine etwas längere Unterhaltung und auch meinereiner quatschte noch kurz mit dem Jung. Super Tag und Abend also und zum Glück stand ja noch der Sonntag auf dem Programm…

Sonntag, 05.06.2022 (von Schiffel)

Nach einem erneut für Festivalverhältnisse recht ordentlichen Erwachen (schon fast unheimlich, ich glotzte auch permanent in die Gegend falls Mulder und Scully auftauchen sollten um mich zu verhören) und sortieren der morschen Knochen, ging es heute in Gesellschaft von Nadja, Sarah und Harry nach vorn um einen Kaffee/Frühstück zu organisieren.
Die nach kurzer Zeit mit Zeuch bewaffnete Meute befand dann auch einen Stehtisch für reichlich unwürdig und hackte sich selbstbewusst in den Biergarten um in Ruhe die Eroberungen den Schlund runter zu tun. Der nur 3 Meter entfernte, bereits geöffnete Bierbrunnen barg von der Gemütlichkeit abgesehen natürlich auch den immensen taktischen Vorteil des kurzen Weges für ein Hopfendessert.
Wenn platzieren, dann aber auch richtig will ich da meinen. Der sich nach einiger Zeit zu uns gesellende Jens sah die Sache offenbar genauso (kein Wunder, da als gewiefter Taktiker bekannt).
Und so saß der Haufen dann doch eine ganze Zeit schwatzend bei dem ein oder anderen Dessert zusammen ehe es ans Camp zurückging. Sehr schöner Start in den Tag, so muss das.

Meiner einer hievte irgendwann seinen Unrumpf zu Sulphur Aeon ins erste Aufwärmgefecht nach vorn (Wolvespirit waren mir Wumpe und hab ich sausen lassen).
Die Death Metaller aus deutschen Landen spielten dann auch einen ordentlichen Gig, mehr war`s aber auch nicht. Das lag vermutlich allerdings weniger an der Band, als an meinem Geschmack (ganz meine Baustelle sind sie nicht mehr). Von dem her alles Roger.

Für wesentlich mehr Begeisterung sorgten da dann schon die anschließend aus Dänemark stammenden Thrasher von Artillery. Der exzellente Ruf der Band ist mittlerweile auch bei meiner Wenigkeit angekommen und hielt (zumindest Live, hab keine Platte) definitiv auch sein Versprechen. Die wilde Mischung aus Speed und Thrash, untermalt von einer engagierten Show machten den Gig extrem kurzweilig und unterhaltsam. Die prächtige Matte des Sängers sorgte zudem bei Katha und mir für großes Erstaunen (du hast die Haare schön sing sing…) und bei der Haarindustrie sicher für ordentliche Umsätze. Kann man ja mal machen, nich?

Da anschließend mit Night Demon eine der überbewertetsten Combos des Planeten auf die Bretter wollte, entschieden Katha und ich die Biege zu machen und Verpflegung/Bier zu ordern.
Und so quatschen wir erstmal im Infield-Biergarten bis irgendwann meine Perle mit ein paar Bagaluden am Haupteingang bzw. dem von uns aus gut zu sehenden Cocktailstand auftauchten und wir uns zusammenschlossen.

Pünktlich auf kurz vor halb sechs standen dann aber ganz viele Keepers`n`Friends sowie andere Liebhaber Gewehr bei Fuß, schließlich sollte jetzt der heiss ersehnte Gig von Midnight anstehen. Kein Wunder, das Ein-Mann-Projekt von Jamie (Athenar) Walters aus Ohio/USA ist bekanntermaßen eines der dreckigsten im Universum. Und was für ein mächtiges Feuerwerk hier dargeboten wurde! Song für Song ein Abriss aus fiesen Motörhead, Punk, Speed und Finsternis gepaart mit einer unfassbaren Live-Geilheit seitens der Band. Ich hab ja wahrlich viele Combos auf dieser Welt zocken sehen, aber so eine Hingabe ist doch selten. Herrlich, dass es sowas noch gibt. Das Konzert endete dann gefühlt auch leider viel zu früh, die großartige Erinnerung daran bleibt lang. Genau meine Baustelle, tausend Dank dafür!

Danach konnte es ja eigentlich nur schlechter werden (wurd’s aber nicht, hi hi) und ich hievte mich erstmal wieder ans Camp zurück. Dies war zum Teil auch der heutigen Unbeständigkeit des Wetters geschuldet, denn leider regnete es doch hin und wieder mal. Irgendwie hatte ich den ganzen Tag und Abend aber Glück und stand entweder irgendwo im Trockenen oder direkt vor der Bühne. Gutes Timing sag ich da nur. An der Basis angekommen wurd erstmal bissel gequatscht, während der gute Michael Monroe bereits die Bühne rockte. Den Ex-Sänger von Hanoi Rocks und ultimatives Drogen-Wrack hatte ich bereits mal im Z7 gesehen und da definitiv für gut befunden.
So machte ich mich dann auch wieder auf ins Gefecht, denn die Show sollte noch dauern und die wollte ich sehen. Vorne angekommen sichtete ich aufgrund des Wetters direkt vor der Bühne u. a. auch die Herren Gutjahr und Weber und gesellte mich zu den Rock`n`Roll-Brothers. Optimale Sache, trockener Platz und genau die richtigen Vasallen für derlei Unterfangen.
Der anschließende Blick zu den Musikern zeugte dann bereits auch von einer amtlichen Party, die das Publikum (zumindest vorne) sehr gut mitnahm. Front-Wrack Monroe begeisterte hierbei mit nicht vermuteter Fitness, Showeinlagen und absolutem Entertainertalent. Auch stimmlich hat bei dem guten Herrn alles gepasst, aufgrund der Vergangenheit wirklich nicht selbstverständlich. Die hierzu dargebotene Mucke zudem solider und guter Hard Rock/Rock`n`Roll der einfach richtig Spaß machte. Klasse Show, die der damaligen im Z7 auf jeden Fall noch mächtig einen drauf setzte (wär ich da besser mal von Anfang an hin, aber egal). Fetter Applaus meinerseits!

Nach Ende des Konzertes folgte wie an jedem Rock Hard Festival nun die Promoter-Ansprache, die aber zum Glück recht kurz ausfiel und nicht allzu lange nervte. Dass anschließend der alte Tom Angelripper mit einer Sonderbesetzung von Sodom überraschend für ein paar Songs auf die Bühne kam und spielte, wunderte mich dann aber doch (war irgendein Jubiläum hab ich danach rausgefunden). War zwar nicht schlecht, brauchte aber auch kein Mensch und zum Glück ging es kurz darauf regulär weiter.

Ich persönlich freute mich nun sehr auf den Auftritt meiner alten Helden von Accept, obwohl in der Vergangenheit wahrlich nicht alle Alben so stark waren wie das Comeback aus 2010. Sollte aber nix zur Sache tun, denn wie wir alle wissen, hat die Band genug Hits um 1,5h an einem Abend locker zu rocken. Und das taten sie dann auch.
Kaum auf der Bühne drehten die Leute durch, inkl. der sich vorne befindlichen Katzi, Joe, Seipelinho und Schiffel, zu denen sich später noch Dr. Zwiebula gesellen sollte.
Jede Mengel Segelflieger sorgten hierbei für eine lange nicht gekannte Action und Dynamik und war Labsal für die Seele nach der gefühlt ewigen Abstinenz.
Das Hit-Programm der Band war mehr oder weniger einwandfrei (onewallfree), den ein oder anderen Song hätte man ggf. durch was anderes ersetzen können, aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Einziger Kritikpunkt war aber leider doch die durch Bandboss Wolf Hoffmann auferlegten Fesseln für seine Mitmusiker. Diese mussten sich dermaßen zurückhalten damit der Chief ordentlich posen konnte, das war schon echt peinlich. Aber egal, tat der Party vorne letztendlich auch keinen wirklichen Abbruch. Und so feierten die genannten Chaoten mit den restlichen Anwesenden eine ultimative Party die dem Abschluss des Festivals wahrlich würdig war. Leider viel zu schnell war`s dann auch schon wieder rum, die Energiespeicher dafür aber knallevoll. Bombe!!!

Dass nach so einem Gig natürlich nicht gleich ins Bett gegangen werden konnte verstand sich derweil von selbst. Die Herren Katzi und Joe sahen das ebenfalls so und deshalb wurde nun erstmal ne Runde Bier geordert um noch eine kurze Zeit im Party Open Air zu verweilen. Dabei blieb es dann aber auch. Ungewöhnlich brav gingen wir nach dem letzten Zug aus dem Becher zurück Richtung Heimat, vorher aber noch schnell einen Burger inhalierend.
Am Camp angekommen standen noch Tina und Ingo rum mit denen ich noch kurz quatschte, ehe es ab in die Koje ging.

Fazit: wieder einmal ein mega mega Festival, geile Leute, gute Stimmung und klasse Bands. Nach der Pandemie ein Jungbrunnen ohnegleichen und zum Glück ist nach dem Festival vor dem Festival oder dem nächsten Konzert. Mein Dank geht an alle Beteiligten, es war ein Fest!

Und damit endet nun auch mein diesjähriger Bericht aus Gelsenkirchen, meine Damen, meine Herren, vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal.

Euer Schiffel


No Poison in my Black!
zuletzt bearbeitet 03.07.2022 15:02 | nach oben springen


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