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Zum ersten Mal in der Festival-Historie des Schreiberlings stand, zusammen mit weiteren Novizen in diesem Punkt, das Dark Easter Metal Meeting in München von Sa, 20.04. - So, 21.04.2019 auf dem Programm. Mit von der Partie die weiteren Festival-Padavane namens Nadja, General und Joe, was die Attraktivität der Sache natürlich nochmals massiv steigen ließ. Ein pechschwarzes Billing und im Gegensatz dazu gleißendes Sonnenwetter versprachen reichlich Aussicht auf Hass und Vitamin D zugleich. Die rechtzeitige Anreise bereits am Freitag ließ zudem auf ein allgemein stressfreies Wochenende hoffen.
Und so kam‘s dann auch, aber lest selbst...
Anreisetag - Freitag, 19.04.2019 (von Schiffel)
Für meine bessere Hälfte und mich begann der Tag um 07.30 Uhr. Nach dem ersten Kaffee und packen der letzten Dinge für das Wochenende, stürmte klein Schiffel vor der Abfahrt Richtung General mit lauten „Ole“ „Ole“ Rufen (zumindest gedanklich ;) ) die Bäckerei ums Eck, um noch ein bissel Proviant für die Fahrt zu besorgen. Nach erfolgreicher Aktion hackten wir unsere Unrümpfe in die Karre um pünktlich um neun beim Herrn Finanzminister zu sein. Dort angekommen wurde auch nicht viel Zeit vertendelt, das Gepäck ab in General‘s Karre geschmissen um dann weiter zu Joe zu fahren. Der Plan sah vor über Zürich und Bregenz (als Eckpfeiler) nach München zu reisen. Nachdem Joe samt Gepäck inhaliert war, überschritten wir die Grenze zur Schweiz Richtung Zürich.
Kurz vor Zürich schickte uns der Verkehrs-Gott leider in einen Stau/Stop and Go, was die Mitfahrer aber locker mit dem ersten Bierchen konterten. Dem General wurde selbstverständlich moralisch Mut gemacht (er freute sich gar sehr) und so wog die verlorene Stunde erstmal nicht so schwer.
Das zweite Beinchen wurde uns (erwartungsgemäß) vor, um und in Bregenz gestellt, aber auch das wiederum locker mit einem Bierchen überwunden (vielleicht sollten wir den Club künftig Keepers of the Cool nennen ;) ). Danach lief es prinzipiell rund und München gegen 15.30 Uhr erreicht.
Nach dem Einchecken im äußerst schönen Hotel und Empfang der anderen Leutz in unserem Zimmer (von Nadja‘s Seite aus), begaben wir uns nach einer weiteren Kanne auf den Weg in die City. Oder zumindest wollten wir das. Aufgrund der Größe der Gruppe, unterschiedlichen Zielen und allgemeiner Verwirrung, erreichte dann der Keepers Teil samt Interessenten verspätet den englischen Garten bzw. ein Café kurz davor, wo wir uns mit Hannah und einer Bekannten trafen. Nachdem dies endlich passiert war gingen wir durch den wunderschönen, aber auch massiv überfüllten englischen Garten. Kann man schon mal machen, so einen „Park“ aus bayrischer Hand. Das erkennt dann auch der Badner an ;-)!
Dort im amtlich großen Biergarten angekommen, wurden erstmal Happa Happa und Getränke organisiert. Die darauf folgende, gemütliche Runde hielt bis kurz vor dem Dunkel werden an, und nach Beurteilung meiner bescheidenen Fähigkeiten hatten auch alle Beteiligten eine prima Zeit.
Anschließend führte Hannah uns ins „Abseits“, eine gemütliche Rock- und Metalkneipe, die jedoch leider aufgrund des Karfreitags ziemlich leer und amtlich unterbeschallt (also zu leise) war. Da verstehen die Bayern halt keinen Spaß. Wir ließen uns den unseren jedoch nicht nehmen und die Aussicht ab zwölf wieder die volle Dröhnung zu haben, erleichterte das zusätzlich. Wir amüsierten uns ordnungsgemäß bei Bierchen und guten Gesprächen und im Laufe des Abends lernten wir noch Marvin (einen jungen Black Metal Fan aus Köln) und seine Truppe kennen. Alles dufte Leutz, allen voran der Erstgenannte, und da fiel dann auch der Abschied von einem Teil unserer Leute nicht so schwer, die noch weiterziehen wollten. Die Mucke klöpfte zwischenzeitlich auch endlich in Normalstärke durch und sorgte somit wieder für „normales“ Kneipen-Feeling.
So ca. gegen halb zwei überkam uns dann aber doch die Müdigkeit und nach Verabschiedung der neuen Bekannten verließen wir zusammen mit Hannah die Kneipe. Vor Erreichen des Taxistandes fielen wir noch kurz im Mäkkäs ein, ehe wir dann dekadent Richtung „Heimat“ fuhren.
Ein gelungener Einstand lag somit hinter uns, die nächsten Tage konnten kommen.
Samstag, 20.04.2019 (von General)
Nach dem feuchtfröhlichen Auftakt unserer Schwarz-angehauchten Aktivität ist es am Samstag nun endlich Zeit für den ersten von zwei grandiosen Festivaltagen.
Zu allererst versüßt dem Chaotenhaufen aber eine nicht näher genannte Person in unserer Dark-Easter-Whatsapp Gruppe den Tagesbeginn. Mit einem Bild aus der S8 Richtung München Flughafen (die absolut falsche Richtung) und der Unterschrift „Hilfe wo bin ich und warum!?“ hatte da wohl jemand von uns ein unsanftes Erwachen in den Öffentlichen. Er hat das Hotel aber später wieder gefunden.
Musiktechnisch ist ein äußerst entspannter Beginn des Festivals im Backstage um 14:30 Uhr geplant.
Also haben die wandelnden Alkoholleichen allesamt noch genügend Zeit aus den komfortablen Betten zu erwachen, zu duschen und sich am umfangreichen und guten Frühstück gütlich zu tun.
Joe und ich lümmeln uns anschließend wieder in unsere Betten und genießen noch ein wenig Tennis-Wiederholungen vom Monte-Carlo Masters. Natürlich hält niemand solch Unterhaltung lange aus und daher wird sich im Hotelzimmer des Außenministers versammelt, um sich schon mal Bier, Jacky-Gedöns und guter Musik in Stimmung zu sau… bringen.
Als das Quantum dann endlich voll ist, ist es auch höchste Zeit sich auf die anstrengende Wanderung zum Backstage zu geben. Nachdem bei herrlichstem Sonnenschein (pfüah – und das bei einem überwiegend Black Metal Festival) alle Willigen schweißgebadet die 200 Meter zur Location hinter sich gebracht haben wird es jetzt so richtig ÖRNST!
Bewaffnet mit dem nächsten Hopfenbechergeschoss werden Dead Alone im kleinsten Teil des Backstage – dem Club – angeschaut und für gleich mal ganz Nett für den Opener befunden.
Die deutsche Band bietet mit ordentlich aggressiver Stimmlage und melodiösen Gitarreneinlagen zwischen harten Riffs durchaus gute Musik, die sich schwer in eine Schublade einordnen lässt. Es gefällt, da die Songs uns aber bisher unbekannt sind, bleibt auch nicht so viel hängen.
Der Sound hätte allerdings ein wenig besser sein können.
Direkt anschließend legen nebendran in der Halle die ebenfalls deutschen Décembre Noir los.
Die Musik wird im Internet als Melodic Doom Death Metal angepriesen. Schwer sich das vorzustellen, die Beschreibung ist aber bis auf das Death vielleicht nicht so verkehrt. Überwiegend langsame Melodien unterbrochen von gelegentlich schnellen Schlagzeugpassagen haben im Gegensatz zur Band davor eher beruhigende Wirkung.
Somit lässt sich die Musik für Fans dieser Spielart hervorragend an, aufgeheizten Gemütern ist es aber sicherlich noch zu ruhig. Hätte ich vielleicht lieber später am Tag platziert gesehen.
Das wird bei der für uns folgenden Band Goath natürlich ganz anders.
Da aber noch eine Stunde Zeit ist, wird erstmals das Areal näher ausgekundschaftet und die ersten Merchstände inspiziert. So viel hat das Backstage dann aber auch nicht zu bieten, daher bleibt man halt wieder am Bierstand kleben und sichert sich schon einmal einen guten Platz bei Goath, die alle von uns sehen wollen.
Die Black Metaller aus Nürnberg, welche ganz offensichtlich einen satanistischen Einschlag haben, enttäuschen dann auch ganz und gar nicht. Das fängt schon beim gelungenen Bühnenoutfit der Band an. Der Basser erinnert angenehm an hünenhafte Gestalten aus kalten Königreichen. Die Musik ist dann sowieso ein schneller schwarzer Rotzklumpen und lässt kein Stück Fleisch in Ruhe verwesen. Live kommt der treibende Groove der aktuellen (zweiten) Scheibe sogar nochmal besser raus. Bass und Schlagzeug treiben die Meute vor sich her, wie der Teufel die armen Seelen.
Im Anschluss ist erst mal längere Pause, da uns die nächsten zwei Stunden bandtechnisch nichts interessiert. Das liegt erst mal daran, dass wir davon auch nichts kennen, aber wir hätten sicherlich mal reingeschaut hätten wir uns nicht mit Bekanntschaften vom gestrigen Tag bei ein paar Bier und Gin Tonics festgequatscht. Allgemein ein ziemlich angenehmes und sicher extremes Publikum dort.
Spätestens jetzt fällt leider etwas negativ auf: Die Essensauswahl ist nicht gerade berauschend und so stehen nur noch Burger, Pommes und Hot Dogs zur Auswahl. Da wäre durchaus mehr drin, gerade für Vegetarier. Es gab zwar noch Käsespätzle, die sind aber noch 2 ½ h schon komplett vergriffen. Die Schlange vorm Burgerstand ist dann auch wie man erwarten kann recht lang. Erst mal also nix fressen.
Folglich müssen die anwesenden Keepers und Gefolge mehr vom Hass zerren und was würde sich da besser anbieten als die unglaublichen Necrophobic, die mit „Mark of the Necrogram“ letztes Jahr einen Brecher von Album abgeliefert haben.
Auf diese Band warten wir folglich mehr als gespannt und erhalten genau das was uns zusteht.
Bei Top Sound und absoluter Spiellaune der Band sind Nackenschmerzen für Sonntag vorprogrammiert.
Die Songs klatschen nur so was das Zeug hält, gerade der Titeltrack und „Tsar Bomba“ sind hier über jeden Zweifel erhaben und werden grandios vom Publikum gefeiert. Aber auch alte Kracher wissen hier zu überzeugen.
Die klassisch in Leder und Nieten gekleideten Schränke der Band und die herrlich zur Grimasse aufgerissenen Augen des Sängers runden die Performance nochmals ab. War das geil.
Nach knapp 50 Minuten ist das Spektakel hier viel zu früh vorbei und Kaltgetränke zur Abkühlung sind Pflicht!
Kein Wunder also, das ich langsam auf meinem Tagestiefpunkt lande und ich mich im gemütlichen Biergarten breit mache.
Zu Tsjuder wird dann pünktlich nochmal in die Halle gewackelt. Die Band ist ja durchaus ein Begriff in der Szene und weiß ordentlich brachialen und sehr klassischen Black Metal vorzutragen (hinzurotzen). Das Blastbeat – Gewitter geht aber gerade im Vergleich zu Necrophobic zu sehr im Brei unter und ist zwar für Black Metal Puristen gut zu hören, reißt mich und auch die Menge aber heute nicht so wirklich mit. Folglich verlasse ich die Band etwas vorzeitig, um mich kurz persönlichen Bedürfnissen zu widmen.
Und hier sind wir dann beim zweiten Negativpunkt angekommen: Ich finde auf dem ganzen Areal kein halbwegs sauberes Klo mehr. Alles ist voll geschissen, gepisst oder gekotzt. Kann natürlich die Location nicht so viel zu, aber trotzdem: Ürgs.
Und da ich Ruins of Beverast nicht verpassen will, wird der Drang halt unterdrückt. Die Band, die mit dem jetzt schon 14 Jahre alten „Rain upon the Impure“ ein Werk abgeliefert hat, welches ich jederzeit in der richtigen Stimmung gerne höre, lässt sich auch direkt gut an.
Passend zur eher doomigen Musik ist die Bühne dunkel und voller Nebel gehalten.
Leider fällt es schwer aus dumpfem Bass und Schlagzeug die Gitarren und Details des Gesangs klar auszumachen. Stört an sich bei dieser Art Musik aber glücklicherweise nicht so sehr. Von daher ziehen Ruins den Zuhörer dann gut in den Bann.
So sehr nämlich, dass sich mein Problem von vorher wieder meldet und ich mich tatsächlich gezwungen sehe für eine Sitzung zum Hotel zu eilen. Luzifer sei Dank bekomme ich nach meiner Rückkehr den letzten Song noch mit.
Guter Auftritt der Band, aber auf einer eigenen Tour würde die Musik sicher noch besser zur Geltung kommen können. Hoffentlich gibt es das irgendwann mal.
Schiffel und Nadja haben sich inzwischen übrigens bereits aufgegeben und sich platterweise ins Hotel zurück gezogen. Black Metal ist halt Krieg und der ist bekanntlich ja die Hölle.
Gemeinsam mit Joe geht es nun noch zu den stets traurigen Gesellen von Tiamat.
Die dürften meines Wissens nach auch die einzige Gothic Band des Festivals gewesen sein. Spätestens jetzt merkt man auch wieder, das der Sound im Werk hervorragend und sauberst auf jede Band abgestimmt ist, im Club und Halle dagegen doch teils deutlich abfällt.
Jedenfalls klingen Tiamat ganz gut und einige der mir bekannten Songs werden sauber gespielt. Irgendwo überzeugt mich aber Chef der Band Johan Edlund mit teilweise lieblosem Gesang und kraftlosen Growls nicht allzu sehr. Großartige Sporteinlagen macht er ja eh selten, diesmal hält er sich aber fast nur am Mikro fest, flucht rum oder verduftet mal eben von der Bühne. Die habe ich auf jeden Fall schon besser gesehen.
Kurz nach Mitternacht ist dann auch hier Schluss und Joe und ich düsen ein letztes Mal heute rüber zur Halle, um zur passenden Uhrzeit Midnight zu lauschen. Wer auch immer jetzt zur späten Uhrzeit schon ein wenig in den Seilen hängt wird dann sogleich von der energiegeladenen Show der Amerikaner wieder erweckt.
Was das mit Kapuzen verhüllte Trio da auf das Parkett zimmert ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben.
Die Jungs geben als Rausschmeißer nochmal so richtig Vollgas und schleudern einem druckvolle Riffs und frech dahingerotzte Lyrics um die Ohren.
Härtere Parallelen zu Motörhead zwingen sich quasi direkt auf. So werden thematisch Satanismus und Sex abgegrast, die Musik rollt dabei aber mit Punk und Thrash – lastigen Elementen über einen hinweg.
Da muss man einfach mit dem Knie wippen und den Kopf bangen. Die Menge feiert die Band demnach ganz zu Recht fanatisch ab.
Und damit ist auch schon der erste, absolut gelungene und feuchtfröhliche Festivaltag zu Ende und man fällt – zwar leicht hungrig – aber zufrieden in die komfortable Hotelhorizontale.
Sonntag, 21.04.2019 (von Schiffel)
Nach dem relativ frühen Abflug am Vorabend aufgrund akuter Plattheit (ausnahmsweise nicht alkoholbedingt, ich kann es selbst kaum glauben) erwachten Nadja und ich am So gefühlt relativ zeitig und entsprechend fit. Ein Blick auf die Uhr bestätigte die Vermutung und so konnten wir nach einem kurzen frisch machen erstmal entspannt zum Frühstück wackeln.
Das leckere und reichhaltige Büffet machte wie immer Laune und so wurde erstmal gemütlich das Aufwachen zelebriert. Nach und nach fanden sich immer mehr Chaoten am Tisch ein und das übliche Sprücheklopfen ließ natürlich auch nicht lange auf sich warten ;). Gemischt mit Anekdoten vom Vortag sowie allgemeinem Fachgesimpel ein schöner Beginn des Tages. Auffallend übrigens noch als Notiz am Rande, wie viele Metaller außer uns ebenfalls im Hotel wohnten (inkl. Bands). Bei dem kurzen Weg vom Hotel zum Festival andererseits aber auch wieder kein Wunder.
Nach Beendigung des Frühstücks verabredeten wir uns mit dem General und Joe zum Vorglühen in unserem Zimmer.
Mucke, Bier und Jacky waren selbstverständlich vorhanden und den Rest würde die Motivation schon machen.
Nach dem Eintreffen der beiden kleinen Rabauken startete also eine amtliche Zimmerparty zu Hits aus der Konserve gepaart mit der üblichen Dummschwätzerei und was halt noch so dazu gehört :).
Pünktlich verließen wir jedoch dann das Zimmer um die erste interessante Band des Tages in Form von Helheim nicht zu verpassen. Am Gelände angekommen gab’s allerdings zuerst nochmal ne Runde Gerstensaft, gefolgt von der Begrüßung diverser Bekannter. In der Halle widmete ich mich dann mit Interesse der Band. Speziell in der Anfangszeit zockten die Herrschaften verdammt amtlichen Black Metal, mittlerweile sind die Jungs eher im Pagan verortet.
Den Gig bezeichne ich an dieser Stelle jetzt mal als solide, hätte aber vor allem gerne mehr altes Zeug gehört.
Zu kurz waren da meiner Meinung nach die pechschwarzen Stellen und zuviel vom neuen Getröte.
Unterm Strich unterhaltsam, mehr aber auch nicht. Na ja, man kann halt nicht alles haben (wo soll manˋs auch hinstellen? ...wie es so schön heisst).
Anschließend stand für Nadja und mich eine längere Pause auf dem Programm die hauptsächlich vor der Halle beim schönen Wetter, unterstützt von Bierchen, Mampfen und Gequake mit Leuten verbracht wurde.
Um 18.15 Uhr hieß es dann aber wieder ab vor die Bühne um Waldgeflüster zu sehen. Eine Band die mir bisher überhaupt nichts sagte, aber von unserem neuen Bekannten Marv schwer gefeiert wird.
Und das völlig zu Recht (Zeigefinger hoch!)! Die noch relativ junge Truppe spielt amtlich düsteren Krempel, phasenweise episch und mit Wucht zugleich. Eine musikalische Verortung Richtung Imperium Dekadenz ist glaub ich ganz treffend. Wer auf sowas steht, dringender Tipp zum reinhorcheln.
Nach Beendigung des Sets und wohlwollender Entlassung der Combo unsererseits in den Feierabend, hackten wir unsere Kadaver in die andere Halle rüber um uns die Show von Taake anzusehen.
Die Provokanten aus Norwegen, allen voran Oberchaot und Sänger „Hoest“, versprechen einerseits (zumindest mit den frühen Werken) amtlichen Black Metal, andererseits durch den Vorfall in Essen 2007 auch immer irgendwie einen schalen Beigeschmack. Obwohl ich einerseits die alten Platten sehr schätze und die Band nach eigener Recherche nicht als rechtsradikal, sondern einfach als komplett durchgeknallt betrachte, ist die Combo doch ein Sonderfall auf ihre Art. Nun ja, ihr Ziel haben sie wohl erreicht.
Das Interesse an der Band ist bei den Leuten offenbar ungebrochen groß, wie die zum Bersten gefüllte Halle aber zeigt.
Den Gig selbst bezeichne ich hier mal als absolut durchschnittlich. Es zünden weder die Songs so richtig, noch reißt mich die Show vom Hocker. Irgendwie kommt einem von A bis Z alles monoton und gleich vor. Alles nicht schlecht gemacht und durchaus bemüht vorgetragen, aber irgendwas fehlt. Zumindest aus meiner Sicht.
Schade, hatte ich mehr erwartet.
Nach dem Konzert folgte dann erstmal wieder ein Stündchen Pause ehe die alten Recken von Unleashed aufräumen sollten. Überraschenderweise war bei Beginn die Halle zwar ganz gut gefüllt, aber kein Vergleich zu Taake davor.
Der grundsolide und mit allerlei Highlights gespickte Gig hätte definitiv mehr Zuschauer verdient gehabt. Aber vermutlich war dem Publikum die Band etwas zu Schnulli, hier rennen halt die echten Freaks rum :-). So freuten wir uns stattdessen über einen prima Platz mit sehr guter Sicht auf die Bühne und eine engagierte Darbietung der Band.
Kann man belassen, wie unser Bierdurst-Mann (R.I.P.) jetzt wohl sagen würde.
Nach Ende der Show zeigte ein Blick auf die Running Order, dass die nächste interessante Combo in Form von Triptykon erst in einer Stunde beginnen würde. Ein hervorragendes Signal um sich endlich Jacky-O in den Unrumpf zu gießen!
Dies wurde auch vorbildlich von allen Beteiligten umgesetzt ehe sich wieder vor der Bühne eingefunden wurde.
Der düstere und schwere Sound ist ja nicht jedermanns Sache und auch ich hatte mich damit immer bissel schwer getan.
Aber nicht heute! Sound, Songs, Show, alles passte wie A auf E! Tom Warrior uns seine Leutz haben’s definitiv drauf, muss man absolut anerkennen!
Hätte ich wirklich gerne bis zum Schluss gesehen, aber leider rief mit Darkened Nocturn Slaughtercult nochmal eine brachiale oldschool Black Metal Band zum Hassen auf.
Schwarzen Herzens verließen wir also die Halle um uns in die Nachbarhütte rüberzuwuchten. Dort angekommen sicherten wir uns einen guten Platz ehe auch schon die Hölle losbrach. Anders kann man das wirklich nicht benennen, was die Band da rausklopft. Brachial, gnadenlos und bitterböse seien hier mal die Schlagworte. Oder das vertonte Arschgehaue, wie man will. Spektakulär auch, dass am Mikro ein weibliches Wesen derart rümwürgt, muss man erstmal hinbekommen sowas. „Des kann nit mal ein Prozent von de ganze Metal-Bevölkerung“, wie unser Bierdurst-Mann jetzt wohl sagen würde. Und da hat er bestimmt recht!
Ein würdiger und sehr guter Gig als Abschluss auf jeden Fall!
Für uns hieß es dann langsam aber sicher den Abflug ins Hotel anzutreten.
Gerne hätten wir davor noch die Löcher im Ranzen mit was essbarem gestopft, leider war absolut nichts mehr verfügbar. Das Essensangebot war bedauerlicherweise das komplette Festival über recht mau und überteuert dazu. Fetter Minuspunkt vom ansonsten sehr schönen Event.
Auf dem also vorzeitig erzwungenen Heimweg lernten wir dann noch „Locke“ kennen. Ein positiv durchgeknallter
Metalhead der sich auch sofort zwei Patches aufschwatzen ließ ;). Cooler Typ und Metal vom Scheitel bis zur Sohle!
In der Hotelaula angekommen bestellten wir uns beim Pizzadienst noch was zum Knabbern und harrten der Dinge.
Die lange Wartezeit (die sich endlich als Schuss in den Ofen entpuppte, denn die Pizza kam nie an), wurde immerhin etwas abgemildert, da diverse Bands an uns vorbei zum Aufzug latschten. Hatten wir was zu schauen.
Auch das weibliche Würgewesen von Darkened Nocturn Slaughtercult lief vorbei, die spontan aufkommende Grunzröhrwürgegruß-Attacke meinerseits aber erfolgreich unterdrückt ;).
Den Vogel schossen aber natürlich wieder Taake bzw. deren Sänger Hoest ab.
Die nächtens verschlossene, gläserne Eingangstüre versuchte der Held der Neuzeit mit mehreren Kopfstößen von außen zu öffnen, um dann nach Einlass vor dem Fahrstuhl noch lautstark mit Bandmitgliedern und sonstigen Freaks zu diskutieren. Himmel hilf, oder wer auch sonst.
Kurze Zeit später begaben auch wir uns in die Zimmer, da wie geschrieben keine Pizza ankam und längere Warterei sinnlos war.
Nichtsdestotrotz ein unterm Strich sehr schönes Festival und prima Tage in München („Isch Tatsach“, wie jemand jetzt wohl sagen würde)!
Von meiner Seite aus sehr gerne mal wieder!
In München rockten zu Ehren der Keepers:
Nadja samt Freunden, General, Joe und Schiffel.
Bericht durch General und Schiffel.
Open Fire!
RE: Dark Easter Metal Meeting 2019
in Festivals 25.05.2019 07:44von Schroedel87 • Kleiner Furz | 29 Beiträge
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